Heute möchte ich euch die Einrichtung und Verwendung von KAMP – Klipper Adaptive Meshing & Purging – erklären.
Was ist Adaptive Meshing & Purging
Durch KAMP wird ein Mesh angelegt, das ausschließlich den zu druckenden Bereich des Druckbetts abtastet.
Der Vorteil ist, dass die Unebenheiten des Druckbetts besser ausgeglichen werden, da nur der Teil abgetastet wird, der auch wirklich bedruckt wird. Dadurch erhalten wir ein genaueres Mesh für unseren Druck.
Hier seht ihr aktuell das Mesh von meinem Drucker, nachdem ich die Kalibrierung durchgeführt habe. Ja, das ist nicht besonders gerade.

Und hier seht Ihr wie es aussieht, wenn ich Adaptive Meshing aktiviert habe. Der Bereich für den das Mesh angelegt wurde, ist begrenzt auf den Druckbereich.

Besonders schön sieht man das am Unterschied in der Differenz. Die Adaptive-Version hat eine deutlich geringere Differenz, die beim Drucken ausgeglichen werden muss.

Um nun KAMP zu verwenden, müssen wir einige Schritte durchführen.
SSH-Verbindung zum Drucker herstellen
Zuallererst müssen wir uns Zugang zum Drucker verschaffen. Und zwar benötigen wir eine SSH-Verbindung, da wir auf der Konsole des Druckers ein paar Befehle ausführen müssen.
Das geht aber relativ fix. Dazu wählen wir einmal unter Einstellungen -> System den Punkt „Root-Kontoinformationen“ aus. Nach einer halben Minute Wartezeit, in der wir uns die Warnung durchlesen können, erhalten wir das Passwort für den SSH Root Zugang.

Notiert euch das angezeigte Passwort, und lest danach die IP-Adresse eures Druckers im Tab „Netzwerk“ aus.
Sofern Ihr noch keinen SSH Client für Windows installiert habt, so empfehle ich Putty. Wir werden in der folgenden den Client verwenden um uns mit dem Drucker zu verbinden.
Verbindung zum Drucker herstellen
Nachdem wir das Passwort für den Root-Zugang und die IP-Adresse des Druckers kennen, öffnen wir Putty. Bei (1) gebt Ihr die IP Adresse eures Drucker ein. Danach drückt Ihr bei (2) auf „Open“. Ihr werdet beim allerersten Mal gefragt, ob ihr der Verbindung vertraut – das dürft ihr.

Nun werdet Ihr nach dem Benutzer und dem Passwort gefragt. Gebt beides ein. Wenn alles funktioniert hat, solltet Ihr auf der Konsole des Druckers gelandet sein.

Installation von KAMP
Hier wird es jetzt spannend. Es gibt zwei Möglichkeiten wir Ihr KAMP installiert bekommt.
Wir können einmal die Installation befolgen, die der Autor auf seinem GitHub Repository beschreibt. Oder aber, wir verwenden ein Skript das uns dabei hilft KAMP und weitere nützliche Dinge zu installieren.
Ich habe mit für die einfache Variante entschieden, und das Hilfs-Skript verwendet.
Dazu geht einmal auf die folgende Seite: Install Helper Script – Wiki for Creality Helper Script
Im Grunde müssen wir folgende Befehle in der Konsole ausführen.
git clone --depth 1 https://github.com/Guilouz/Creality-Helper-Script.git /usr/data/helper-script
Danach können wir das Helper-Script durch den folgendenBefehl ausführen:
sh /usr/data/helper-script/helper.sh
Der erste Start dauert etwas. Habt also etwas Geduld. Ihr solltet das folgende Menu sehen.

Habt Ihr es bis hierhergeschafft, dann ist der Rest sehr einfach.
Wechselt in das „Install“ Menu indem Ihr „1“ eingebt. Das darauffolgende Menu ist recht umfangreich. Aktuell interessiert uns aber nur aus dem Bereich „Improvements“ der Eintrag „Klipper Adaptive Meshing & Purging„.

Also geben wir „6“ ein und bestätigen mit Enter.
Nun wird für uns automatisch KAMP installiert, und auch einige Anpassungen an unserer „printer.cfg“ durchgeführt. Keine Angst, ein Backup wird erstellt.
Eine letzte Sache, ohne die das bei mir nicht funktionierte hat ist, dass wir noch einen Eintrag in unserer „moonraker.conf“ anpassen müssen. Wir müssen dort aktivieren, das Objekte verarbeitet werden können. Das ist aber recht simple, und auch schnell erledigt.

Das war es im Grunde schon. Klipper Adaptive Meshing ist nun aktiviert. Aber es wird nicht automatisch verwendet. Das liegt daran, dass wir im Slicer noch etwas anpassen müssen.
Slicer Anpassen
Der letzte Schritt zum Erfolg ist, dass wir unserem Slicer beibringen müssen, die Objekte zu benennen. Durch die Benennung kann KAMP die Objekte identifizieren, und deren Maße ermitteln. Das geht in Creality Print sehr einfach, indem wir bei „Objekte beschriften“ und „Objekte ausschließen“ ein Häkchen setzen:

Fazit
Das war es auch schon. Wir sind mit der Einrichtung fertig. Bei jedem Druck wird nun ein für den Druck optimiertes Mesh erstellt. Unsere 3D Drucke werden dadurch etwas sauberer und schöner.
Vielen Dank für’s lesen, und noch mehr Spaß beim Drucken.
Quellen: