Zwischenringe für die Makrofotografie

Pfefferkörner

Die Macht der Makro-Zwischenringe erkunden

In der Welt der Fotografie ist die Makrofotografie ein faszinierendes Nischengebiet, die es uns ermöglicht, die feinen Details kleiner Motive zu erkunden. Von den zarten Flügeln eines Schmetterlings bis zur Textur eines Blütenblatts eröffnet die Makrofotografie eine völlig neue Welt der Kreativität.

Ein unverzichtbares Werkzeug, das oft übersehen wird, sind die Makro-Zwischenringe. In diesem Blog-Beitrag werden wir in die Welt der Makro-Zwischenringe eintauchen und entdecken, wie sie verwendet werden und welche Vor- und Nachteile sie bieten.

Was sind Makro-Zwischenringe?

Makro-Zwischenringe, auch als Verlängerungsröhren bezeichnet, sind einfache, aber leistungsstarke Zubehörteile, die zwischen dem Kameragehäuse und Objektiv angebracht werden können. Sie haben keine eigenen Optiken; stattdessen verlängern sie den Abstand zwischen Ihrem Objektiv und dem Kamerabildsensor. Diese Verlängerung ermöglicht es mit dem Objektiv viel näher zu fokussieren, als es unter normalen Umständen möglich wäre, und verwandelt ein normales Objektiv effektiv in ein Makroobjektiv.

Warum Makro-Zwischenringe verwenden?

  1. Kostengünstige Makrofotografie: Einer der größten Vorteile der Verwendung von Makro-Zwischenringen besteht darin, dass sie eine erschwingliche Möglichkeit bieten, in die Welt der Makrofotografie einzutauchen. Anstatt in ein dediziertes Makroobjektiv zu investieren, kannst Du dein vorhandenes Objektiv verwenden und so Geld sparen, ohne das die Qualität beeinträchtigt wird.
  2. Erhaltung der Bildqualität: Da Makro-Zwischenringe keine Glaslinsen enthalten, führen sie keine optischen Aberrationen ein oder beeinträchtigen die Bildqualität. Das bedeutet, dass die beeindruckende Schärfe und Klarheit, die Du in deiner regulären Fotografie schätzt, beibehalten werden.
  3. Vielseitigkeit: Diese Ringe sind unglaublich vielseitig und können mit einer Vielzahl von Objektiven verwendet werden, was sie zu einer wertvollen Ergänzung für jede Fotografenausrüstung macht. Egal, ob Sie ein Weitwinkelobjektiv oder ein Teleobjektiv verwenden, Makro-Zwischenringe können sich an Ihre Bedürfnisse anpassen.

Wie verwendet man Makro-Zwischenringe?

Die Verwendung von Makro-Zwischenringen ist relativ einfach:

  1. Ringe anbringen: Befestige die Makro-Zwischenringe zwischen deinem Kameragehäuse und Objektiv, genauso wie Du es mit jedem anderen Kamerazubehör tun würdest.
  2. Manuell fokussieren: Aufgrund des erhöhten Abstands zwischen dem Objektiv und dem Bildsensor muss manuell fokussiert werden. Das in der Regel normal in der Makro-Fotografie. Es gibt zwar auch Zwischenringe die die elektronische Steuerung der Kamera auch auf das Objektiv übertragen, aber oft sitzt der Fokus nicht dort wo man ihn gerne hätte. Das erfordert etwas Übung, aber mit der Zeit wirst Du sicher darin, präzise zu fokussieren.
  3. Mit der Blende experimentieren: Passe die Blendenwerte deiner Kamera an, um die Tiefenschärfe zu steuern. Eine größere Blendenöffnung (kleinere f-Zahl) erzeugt eine geringere Tiefenschärfe, die sich ideal zum Isolieren des Motivs eignet, während eine kleinere Blendenöffnung (höhere f-Zahl) eine größere Tiefenschärfe erzeugt und mehr Details erfasst.
  4. Verwenden Sie ein Stativ: Makrofotografie erfordert oft ruhige Hände. Ein Stativ kann dir helfen, die Stabilität zu wahren und scharfe Bilder zu erhalten, insbesondere bei Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen.

Makro-Zwischenringe sind zweifellos leistungsfähige Werkzeuge für Makrofotografie, aber sie haben auch einige Nachteile und Einschränkungen, die berücksichtigt werden sollten:

  1. Verlust der Unendlichkeitseinstellung: Makro-Zwischenringe ermöglichen es Ihnen, extrem nahe an Ihr Motiv heranzukommen, aber sie beschränken die Fähigkeit des Objektivs, auf Unendlichkeit zu fokussieren. Das bedeutet, dass die Ringe entfernt werden müssen, um mit dem Objektiv normal fotografieren zu können. Dies kann unbequem sein, wenn schnell zwischen Makro- und Normalaufnahmen gewechselt werden muss.
  2. Manuelle Fokussierung erforderlich: Mit Makro-Zwischenringen musst Du normalerweise manuell fokussieren. Das kann für einige Fotografen eine Herausforderung sein, insbesondere wenn du an die automatische Fokussierung gewöhnt bist. Die präzise Fokussierung auf sehr enge Makroebenen erfordert Übung und Geduld.
  3. Lichtverlust: Da die Makro-Zwischenringe die Distanz zwischen dem Objektiv und dem Sensor vergrößern, kann dies zu einem Lichtverlust führen. Du benötigst möglicherweise längere Belichtungszeiten oder höhere ISO-Einstellungen, um ausreichend Licht einzufangen, was bei schlechten Lichtverhältnissen zu Problemen führen kann.
  4. Begrenzte Variation der Vergrößerung: Im Gegensatz zu dedizierten Makroobjektiven, die oft variable Vergrößerungen bieten, bieten Makro-Zwischenringe eine begrenzte Variation der Vergrößerung, die hauptsächlich von der Länge der verwendeten Ringe abhängt. Wenn Du eine breite Palette von Vergrößerungen benötigst, kann dies einschränkend sein.
  5. Vignettierung und Verzerrung: Bei Verwendung von Makro-Zwischenringen können Vignettierung (Abdunkelung der Ecken) und Verzerrungen in den Aufnahmen auftreten. Dies hängt von der Qualität der Ringe und der Kombination mit deinem Objektiv ab.
  6. Eingeschränkte Autofokus-Unterstützung: Einige Kameras und Objektive bieten eingeschränkte oder keine Autofokus-Unterstützung, wenn Makro-Zwischenringe verwendet werden. Dies bedeutet, dass Du in den meisten Fällen manuell fokussieren musst, was die Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigen kann.

Insgesamt bieten Makro-Zwischenringe eine kostengünstige Möglichkeit, Makrofotografie zu betreiben, aber sie haben einige Einschränkungen und erfordern mehr manuelle Kontrolle und Geschicklichkeit vom Fotografen. Wenn Du regelmäßig Makroaufnahmen machen oder eine breite Palette von Vergrößerungen benötigst, könnte die Investition in ein dediziertes Makroobjektiv eine bessere langfristige Option sein.

Fazit

Makro-Zwischenringe sind eine ausgezeichnete Ergänzung für jede Fotografenausrüstung und bieten eine kostengünstige und vielseitige Möglichkeit, die Welt der Makrofotografie zu erkunden. Durch die Erweiterung der Möglichkeiten deiner vorhandenen Objektive kannst Du mühelos die feinen Details kleiner Motive erfassen und dabei die Bildqualität beibehalten, die Du gewohnt bist. Ob Du also ein erfahrener Fotograf bist, der seine Horizonte erweitern möchte, oder ein Anfänger, der begierig ist, in die fesselnde Welt der Makrofotografie einzutauchen, erwäge die Anschaffung von Makro-Zwischenringen für deine Ausrüstung und beobachten, wie deine Kreativität aufblüht.

Kiwi im Durchlicht fotografieren

Obst im Durchlicht zu fotografieren ergibt atemberaubend schöne Bilder. Durchlicht meint hier, dass die Scheiben sehr dünn geschnitten und von unten mittels Lichtquelle durchleuchtet werden.

Dazu bedarf es nicht viel, im Grunde reicht dafür schon wenig Equipment aus, um ansehnliche Fotos zu erstellen – und natürlich benötigt man frisches Obst 🙂

Hier eine kleine Checkliste:

  • frisches Obst (Kiwi, Orange, Kirsche …)
  • scharfes Küchenmesser
  • eine dünne, durchsichtige Platte (beispielsweise Plexiglas)
  • eine Lichtquelle, die sehr hell ist
    • Taschenlampe: bedenkt aber den normalerweise recht kleinen Durchmesser von Taschenlampen.
    • Tischlampe: sollte biegsam sein, damit ihr bequem damit arbeiten könnt. Achtet dabei auf die verwendete Glühbirne. Diese darf nicht zu heiß werden.
    • Studio-Dauerlicht: optimal. Sollte flexibel schwenkbar sein. Achtet auch hier auf eventuell auftretende Hitze
  • Kamera mit Makro-Objektiv

Damit habt Ihr quasi alles beisammen, um mit der Durchlicht Fotografie zu beginnen.

Vorbereitung

Bevor Ihr anfangt das Obst in feine Scheiben zu schneiden, solltet Ihr den generellen Aufbau vorbereiten. Ich verwende ein Dauerlicht von irgendeiner Noname Marke. Das Stativ, wo das Dauerlicht befestigt wird, ist leider zu unflexibel, deswegen musste ich mein Dauerlicht auf dem Boden platzieren.

Hier einige Bilder vom Aufbau, und von der verwendeten Plexiglas Scheibe, die ich von einem anderen Bauprojekt übrig hatte:

Scheibchen schneiden bitte

Wenn Ihr alles vorbereitet habt, geht es ans Scheiben schneiden. Ich musste dabei mehrere Messer ausprobieren, bis ich eines gefunden hatte, das scharf genug war.

Versucht die Scheiben so dünn und so gleichmäßig wie möglich zu schneiden. Das erfordert vielleicht etwas Geduld und Übung. Denn manchmal passiert es einfach, das man oben perfekt anfängt, dann nach unten aber breiter wird – oder wie bei mir – nur die Hälfte der Scheibe erwischt.

Dabei gilt, je dünner die Scheibe, desto besser kann diese durchleuchtet werden.

Kiwi in Scheiben
Kiwi in Scheiben geschnitten

Durchlicht Fotografie starten

Ihr habt es fasst geschafft. Nachdem Ihr eure perfekte Scheibe vorsichtig auf euer Träger-Glas (Plexiglas-Scheibe) platziert habt, kann es losgehen.

Bereit für die Durchlicht Aufnahme der Kiwi Scheiben
Bereit für die Durchlicht Aufnahme der Kiwi Scheiben

Ihr müsst nun die Scheibe von unten mit eurer Leuchtquelle „durchleuchten“. Spielt dabei ein wenig mit den Kamera-Einstellungen. Je nach Helligkeit eurer Lichtquelle könnt Ihr beispielsweise mit niedrigen ISO Werten und hohen Verschlusszeiten arbeiten.

Für die Durchlicht Fotografie der Kiwi und meiner Dauerleuchte habe ich folgende Einstellungen verwendet (hab ohne Stativ und auf dem Boden gearbeitet):

  • Verschluss: 1/1000 (um Verwacklungen zu vermeiden)
  • Blende: 8 (um viel Schärfe auf das Bild zu bekommen)
  • ISO: auf Automatik gestellt (war zu Faul)

Hier das fertige Bild, wie es ohne Nachbearbeitung aus der Kamera kommt.

Durchlicht Aufnahme direkt aus der Kamera
Durchlicht der Kiwi – unbearbeitetes Bild

Das sieht schon nicht schlecht aus, finde ich. Man sieht bereits die ersten feinen Strukturen der Kiwi.

Feinschliff für die Durchlicht Aufnahme

Nach dem Erstellen der Durchlicht-Aufnahmen erhalten die Bilder ihren letzten Feinschliff. Dazu öffnet Ihr die Bilder in Gimp/Photoshop.

Helligkeit anpassen

Auch wenn die Scheiben durchleuchtet wurden, muss ich in meinem Fall noch etwas die Helligkeit anpassen, da mir diese noch zu dunkel sind.

Sättigung

Ich habe auf meinen Bildern die Sättigung etwas angehoben, damit die Grüntöne weiterhin schön kräftig sind.

Bearbeitet und unbearbeitet im Vergleich

Fertiges Durchlicht Foto der Kiwi

Und hier seht Ihr das fertige Bild.

Das fertige Foto der Kiwi
Das fertige Foto der Kiwi

Interessant wirken solche Bilder auch mit einem entsprechenden Zuschnitt. Dadurch überlasst Ihr es dem Betrachter zu erkennen, was er sich anschaut.

Zuschnitt des Bildes
Zuschnitt des Bildes

Ich hab die Bilder auf mein 500px Profil hochgeladen. Dort könnt Ihr die in einer etwas höheren Auflösung betrachten.

https://500px.com/photo/1049021983/kiwi-by-marcus-padovani

https://500px.com/photo/1049021984/kiwi-by-marcus-padovani